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        Durch die besondere topographische und geographische Lage mitten im
        Chiana-Tal stellte Cortona einst ein wichtiges landwirtschaftliches Zentrum
        dar. Heutzutage behauptet sie sich dagegen mehr und mehr auf touristischem
        Sektor, unter anderem wegen ihrer Geschichte, die sich in der Ferne der Legende
        verliert.
 Nachdem die Stadt 450 n.Chr. unter römische Herrschaft geraten war, stellte sich
        heraus, dass sie schon den alten Griechen unter dem Namen Crotone bekannt war, während Publius Vergilius Maro und Rutilio Namanziano sie als
        "Corjtus" bezeichneten. Ausserdem wurde sie von so berühmten Schriftstellern der Klassischen Antike wie
        Herodot, Polybios und sogar Dionys von Halikarnass in deren Schriften
        erwähnt. Danach wurde sie von den Goten erobert; doch es gibt keine genauen Angaben bis etwa 1200, als Cortona nun als freie Gemeinde einen neuen Aufstieg begann und eine eigene Münze mit dem Bildnis des Hl. Vinzenz
        prägte, welche in der Toskana, in Umbrien sowie in einigen Gegenden der Marken von 1267 bis zum XVI. Jahrhundert in Umlauf war.
 
 Die lange Geschichte Cortonas glänzt von zahlreichen, weltberühmten
        Persönlichkeiten, die auf kunstlerischem, literarischem oder religiösem Gebiet
        wirkten.
 
 Schon im Mittelalter wählte der Hl. Franz von Assisi bei Cortona einen Ort zur Klostergründung
        aus: den Konvent Eremo delle Celle, welchen er seinem Nachfolger in der
        Ordensverwaltung, dem Klosterbruder Elia Coppi, übergab. Zur selben Zeit lebte die Hl. Margherita (1247-1297), bekannt aufgrund ihrer edlen
        Wohltätigkeit, nachdem sie auf dramatische Art und Weise bekehrt wurde.
 
 In der schöpfungsreichen und kulturell hochstehenden Epoche der Renaissance begegnen wir dem hervorragenden Maler Angelico, berühmt wegen seiner
        Verkündigung, Francesco Laparelli, einem bekannten Militärarchitekten, sowie Giovan Battista
        Madalio, einem Humanisten, der am prunkvollen Hof von Leo X. lebte. Im XVII. Jahrhundert wirkten hier der Künstler und Architekt Pietro
        Berrettini, der zwischen 1596 und 1669 lebte, und die Archäologen und Gelehrten
        Ridolfino, Marcello und Filippo Venuti, Gründer der Etruskischen Akademie (1728), die auch heute noch auf nationaler wie auch europäischer Ebene sehr bekannt
        ist.
 
 In Cortona finden kulturelle und folkloristische Veranstaltungen statt, die auf alte Traditionen zurückgehen und für die die
        "Azienda Autonoma di Soggiorno e Turismo" - städtisches Amt für Fremdenverkehr und Tourismus - unter Mitarbeit der Vertreter der einzelnen Stadtviertel
        sorgt.
 
 Besonders wichtig sind die Ausstellung und Messe antiker Möbel, die vom letzten Sonntag im August bis zum letzten Sonntag im September in den Sälen des Palazzo Vagnotti
        stattfindet, und die Messe für Kupferarbeiten in den letzten Apriltagen.
 
 Unter den bedeutendsten kulturellen Veranstaltungen ist die Einrichtung eines Studienzentrums und Museums für Bauernkultur zu
        erwähnen. Es entstand aufgrund des grossen Erfolges der Ausstellung für
        Bauernkultur, die 1977 in den Hallen der Fortezza Medicea unter Aufsicht der Stadtverwaltung und des Verkehrsamtes zustande
        kam.
 
 Zahlreiche Veranstaltungen kultureller Art (Kunstausstellungen,
        Schauspiele, Konzerte, Kulturtagungen und Debatten) finden im Laufe des Jahres unter Leitung der Stadtverwaltung und der Bibliothek der Etruskischen Akademie
        statt.
 
 Von den folkloristischen Darbietungen, die während des Jahres
        stattfinden, erwähnen wir nur einige der wichtigsten: das von der Azienda di Soggiorno
        angeregte, nunmehr berühmte Gastronomiefestival Cortonas, die "Sagra della
        Bistecca" (Fest des Rindersteaks vom Rost) am 14. und 15. August;
        verschiedene, von den Stadtbezirksräten veranstaltete Feste zu Ehren volkstümlicher Gerichte wie
        Kuttel, Bruschetta, Schnecken, Frösche, Forellen und Leber. Ausserdem gibt es noch folgende Feste in der näheren
        Umgebung: das der Tauben in Montecchio, der gebratenen Ciaccia in S. Pietro a
        Cegliolo, der Kirschen in Tavarnelle, der Kastanien in S. Martino a Bocena und in
        Teverina, der Bandnudeln mit Kichererbsen in Casale und schliesslich das Wildschweinfest auf dem S.
        Egidio. Jedes Frühjahr findet in Camucia der nationale Viehmarkt für Kälber der Chianatal-Rasse
        statt. Von den Ausstellungen erwähnen wir noch den Blumen- und Zierpflanzenmarkt im April und die charakteristische Schau landwirtschaftlicher Fuhrwerke in Fratticciola di
        Cortona. Die günstige Lage Cortonas nach Umbrien ermöglicht es, dass man touristisch wichtige Ortschaften sowohl in der Toskana wie im nahen Umbrien leicht erreichen
        kann. Wir nennen nur einige der wichtigsten:
          
 Florenz
          
 (102 km),
          Arezzo
        (29 km),
          Siena
        (80 km),
          Perugia
        (54 km),
         Assisi
         (75 km),
         Citta di Castello (45 km).
 
      
      
      
      
      
      
      
      Jenseits der Massenpfade
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      Besuchen Sie die Abtei
      von Farneta zwischen Cortona und Foiano |